20 Jahre Bernhard Gruben auf Norderney
Am nächten Tag, den eigentlichen Ausflugstag, hieß es früh aufstehen, unterwegs zum Bahnhof frühstücken und bis "Norddeich Mole" die Neuigkeiten im Netz checken. Dann nahmen wir eine recht frühe Fähre, um pünktlich auf der Insel zu sein.
Zum Auftakt des Jubiläumstages wurde das alte Ruderrettungsboot FÜRST BISMARCK aus dem Norderneyer Rettungsschuppen geholt. Als Werbung und Anschauungsobjekt diente es den Tag über, um Spenden zu Sammeln und weitere Besucher anzulocken.
Gebangt blickten wir auf unsere Handys, schauten mithilfe der Schiffstracking- Apps, wann es losgehen sollte. Bis die Vorführung begann, unterhielten wir uns mit weiteren Fotobegeisterten und erfuhren so, dass die HANS DITTMER der Nachbarstation Juist kommen sollte. Dies bewahrheitete sich dann auch. „Extra für die Fotografen“, wie es der Moderator durch die Lautsprecher ertönen ließ, kam das Seenotrettungsboot nah an den Weststrand Norderneys heran.
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Fotografenfreundlich: extra Nah
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Die BERNHARD GRUBEN Richtung Weststrand
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Zusammen mit dem Hauptakteur, dem 20 Jahre alten Seenotkreuzer, kamen die Juister Kollegen dann zu Beginn der Vorführung herangefahren. Eine schnelle Vorbeifahrt der BERNHARD GRUBEN läutete das Spektakel ein. Danach wurde das Tochterboot JOHANN FIDI zu Wasser gelassen und dieses zeigte sein wahres Können. Durch den Schwell des Kreuzers und der HANS DITTMER fuhr, oder besser sprang, das wendige Boot. Beeindruckende Fahrmanöver zeigten die Besatzungen der drei Rettungseinheiten. Am spektakulärsten fuhr der Fahrer der JOHANN FIDI: Extreme Schieflagen, enge Kurven oder das durchfahren der Hecksee der GRUBEN.
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Extreme Schieflage der JOHANN FIDI
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HANS DITTMER gegen die Welle
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JOHANN FIDI durch die Welle
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Der 20 Jahre alte Kreuzer mit seinem Tochterboot
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Das 10,1 Meter lange Seenotrettungsboot HANS DITTMER von Juist
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Zum Demonstrieren der wichtigsten Aufgabe der Seenotretter, dem Retten von Schiffbrüchigen, sprangen Retter in die Nordsee und die JOHANN FIDI fuhr heran. Ein Besatzungsmitglied „rettete“ sie dann durch die Bergepforte hindurch in das sichere Boot.
Ein Rettungshubschrauber des Typs SEAKING kam ebenfalls angeflogen, und es wurden die fliegerischen Besonderheiten des Hubschraubers und die Leistungsfähigkeit seiner Piloten gezeigt. Gemeinsam mit der Besatzung der BERNHARD GRUBEN wurden mehrere Personen vom Vordeck des Seenotkreuzers ab geborgen. Das Winchen wurde mehrmals wiederholt, gut erkennbar wurde, wie eingespielt die Besatzungen sind. Im Ernstfall eines Seenotfalls muss jeder Handgriff sitzen und so üben die Seenotretter regelmäßig gemeinsam mit den Marinefliegern.
Das zu dieser Zeit frisch getaufte Seenotrettungsboot HANS DITTMER wurde anschließend als Schlepper genutzt: Die Stärke des Bootes wurde gezeigt, indem es den größeren Seenotkreuzer abschleppte. Den Abschluss bildete nach dem Demonstrieren der Feuerlöschkanonen ein herzliches Winken der Besatzungen.
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Der SEAKING kam im Tiefflug über Norderney hereingeflogen
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Der Hubschrauber der Bundesmarine
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Ein Marineflieger wird auf das Vordeck des Seenotkreuzers gewincht
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Das Event war somit vorbei, doch für uns ging es weiter. Als erstes gingen wir in die Jugendherberge, um uns die Füße zu trocknen und neue Hosen anzuziehen. Bei der Manöverfahrt standen wir nämlich zu nah am Wasser, und die Welle schwappten uns die Schienbeine hoch. Im Sommer kein Problem, doch es sollte uns noch zum Verhängnis werden.
Durch das Trockenlegen verpassten wir leider die Fähre, mit der wir nach Norddeich fahren wollten. Nichts ahnend nahmen wir die Nächste, um hoffentlich noch rechtzeitig anzukommen. Am selben Tag fand nämlich der Norddeicher Kutterkorso statt, bei dem die Seenotretter ebenfalls ein Programm vorführten. Die Seenotretter der Stationen Norddeich und Norderney fahren dann mit den Kuttern herraus, um zu zeigen was sie können. Geplant war also, solch eine Besucherfahrt mit zu erleben um die CASSEN KNIGGE ablichten zu können. Doch als wir in Norddeich ankamen, kam diese aus dem Hafen geschossen - ein sehr schlechtes Zeichen. Das Seenotrettungsboot fuhr mit den Kuttern, der BERNHARD GRUBEN entgegen, um die Vorführung durchzuführen.
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SRB CASSEN KNIGGE der Station Norddeich
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Die BERNHARD GRUBEN läuft gemeinsam mit den Kuttern in den Norddeicher Hafen ein
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Die CASSEN KNIGGE längsseits der BERNHARD GRUBEN
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Als alle wieder kamen, war uns schon bange, ob sie noch einmal fahren würden. Doch als die Kutterbetreiber die Girlanden von den Booten nahmen, war uns klar, dass wir diese Gelegenheit verpasst hatten. Leider war dies auch die letzte Gelegenheit die CASSEN KNIGGE zu erwischen. Mittlerweile wurde sie außer Dienst gestellt und an den Seenotrettungsdienst in Uruguay übergeben.
Da kam uns der Einfall, dass die Besatzung der GRUBEN sicherlich gern zum Abendessen auf Norderney sein würde. Wir rannten also durch Norddeich um die nächstmögliche Fähre zu erwischen. Die Fähre legte am Festland ab und wir hofften der Seenotkreuzer würde uns überholen.
Bange Minuten vergingen, bis wir auf dem Handy sahen, dass sie gestartet waren. Dann stürmten wir zum Heck der Fähre, schauten in die Ferne und sahen die BERNHARD GRUBEN Richtung Norderney fahren. „Mach doch schneller“, riefen wir ihr entgegen, weil wir schon recht nah bei der Insel waren, doch es passte: Kurz vor dem Anlegen unserer Fähre überholte uns der Kreuzer. Zum Glück hatten wir diesen Blitzgedanken und zum Glück hat es geklappt, sodass die Überfahrt nicht gar ein Reinfall war.
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Die BERNHARD GRUBEN überholt unsere Fähre während des Anlegemanövers
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Das Seenotrettungsboot der Juister Station war noch auf Norderney geblieben und so hatten wir das Glück, einen Einsatz zu sehen. Die HANS DITTMER war einem Segler zu Hilfe gekommen und schleppte ihn in den Norderneyer Hafen. Pünktlich zum Sonnenuntergang passierte dies. Da wir mit ausgeliehenen Fahrrädern unterwegs waren, war es uns möglich dem Geschehen ein wenig zu folgen. Etwa eine halbe Stunde nach dem Einlaufen in den Hafen, verließ das Seenotrettungsboot Norderney Richtung Juist.
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Einen echten Einsatz haben auch wir nicht alle Tage vor der Linse
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Am nächsten Tag erkundeten wir die Insel. Geplantes Ziel war das Ostende, doch wir entschieden uns dagegen, als wir die Entfernung sahen. Neues Ziel waren nun die Dünen und das Meer. Bis zum späten Nachmittag vertrieben wir uns dort die Zeit, genossen die Sommersonne und entspannten nach den letzten nervenaufregenden Tagen. Am Abend beschlossen wir dann in den Hafen zu fahren, um Nachtfotos der BERNHARD GRUBEN zu machen. Aus verschieden Blickwinkeln versuchten wir den Kreuzer in Szene zu setzen.
Am nächsten Tag fuhren wir entspannt und glücklich gelaunt mit der Fähre ans Festland und anschließend mit dem Zug nach Hause.
Drei Tage voller Spannung, Spaß und Konzentration gingen nun zu Ende. Drei Tage die sich aus unserer Sicht vollkommen gelohnt haben. Trotz einiger Misserfolge haben wir diesen Ausflug wie einen Urlaub verbracht und dazu noch tolle Aufnahmen mitgenommen.